Die Diagnose

Die Diagnose PRRSV ist schwierig zu stellen. Dass liegt daran, dass das Virus in unterschiedlichen Organen verschiedene Störungen hervorruft. Die PRRS-Infektion ist weder im Atemwegs- noch im Fruchtbarkeitsbereich typisch genug, als dass allein anhand des Krankheitsbildes die Diagnose „PRRS-Infektion" gestellt werden könnte. Die PRRS-Infektion kann nur über die Labordiagnostik bestätigt oder ausgeschlossen werden. Je nach krankmachenden Eigenschaften des PRRS-Virus und abhängig von Betriebsart und Betriebsmanagement kann ein Betrieb keine Krankheitssymptome – und trotzdem PRRS-infizierte Schweine haben.

Haben sich der Schweinehalter und sein betreuender Tierarzt dazu entschlossen, die Herde auf PRRS untersuchen zu lassen, so stehen anschließend folgende Fragen im Vordergrund:

  • Welche Art der Untersuchung soll durchgeführt werden - auf Antikörper oder PRRS-Virus?
  • Wieviel Proben sollen gezogen werden und von welchen Tieren?

Generell stehen bezüglich der Untersuchungsart verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Nachweis von Antikörpern mit einem ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay)
  • Nachweis des PRRS-Virus bzw. dessen genetischem Materials bei akut erkrankten Tieren mit einer PCR (Polymerase Chain Reaction)
  • mittels Blut oder Speichelprobe

Anhand der Krankheitssymptome und betrieblichen Gegebenheiten muss die Art der Diagnostik ausgewählt werden. Wenn geprüft werden soll, ob ein unauffälliger Bestand tatsächlich PRRS-frei ist, eignet sich der Antikörpertest über das Blut und über den Speichel (ELISA) am besten. Insgesamt ist es sinnvoll, derartige Proben vorzugsweise von Tieren zu nehmen, die auffällig waren – z.B. Sauen, die umgerauscht oder einen Wurf mit ungewöhnlich vielen toten oder lebensschwachen Ferkeln hatten oder im Wachstum zurückgebliebene Flatdeckferkel oder Mastschweine. Selbst wenn diese Symptome durch andere Erreger oder Faktoren verursacht wurden, sind solche „geschwächten" Tiere immer anfälliger für eine zusätzliche PRRS-Infektion. Je mehr Proben untersucht werden, desto sicherer ist das Ergebnis.

Werden Untersuchungen bei geimpften Tieren durchgeführt, kann es notwendig sein, die nachgewiesenen Antikörper weiter zu untersuchen, ob sie ausschließlich von der Impfung stammen, oder ob das Tier zusätzlich Kontakt zu dem Feldvirus hatte.

Beachte: Alle Haltungsstufen eines Betriebes (Altsauen, Flatdeck, Mastbereich und Jungsauen bei Ankunft) gelten als eigene Population und sollten beprobt werden!

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